Oyasuminasai and Good Night

Heute bin ich weitergezogen in ein Ryokan, also in ein traditionell japanisches Hotel. Als erstes wollte ich eigentlich morgens meinen Rucksack schon einmal dort abgeben (Check in erst ab 15:00 Uhr), aber Google hatte mich irgendwie auf die Rückseite des Hotels geführt und es sah tatsächlich aus, wie der Eingang. Das Schild "Closed" und die Uhrzeiten verwirrten mich zwar, aber ich habe mich beeindrucken lassen, bin zurück zum Bahnhof und habe meinen Rucksack dort eingeschlossen. Das Viertel vom Hotel scheint insgesamt ein Musikerviertel zu sein, denn es gibt, so wie es aussieht fast ausschließlich Musikgeschäfte.

 

Es war sehr warm, also T-Shirt Wetter heute in Tokyo und endlich, endlich Sonnenschein! Der Tag gestern und die Fotos hatten mich doch ein wenig deprimiert.

Zuerst ging es nach Chuo-Dori in Ginza, was sich als super langweilige Einkaufsmeile herausstellte. Das einzig interessante war, dass an Wochenenden die Straßen gesperrt sind und es dadurch in dieser lauten Stadt einfach mal still war und man nur das gemurmel der Menschen hörte. Ich blieb aber nur kurz und begab mich auf die Suche nach Cosplayern, wie mir mein Reiseführer an Sonntagen, wie diesen versprochen hatte. Zwar ging es im Park Yoyogi-koen tatsächlich um sehen und gesehen werden, aber leider keine Cosplayer für mich heute. Oder ich war einfach am falschen Ort, denn dieser Park war riesig. Aber endlich ein richtiger Hund! In Tokyo gibt es sonst nur Hunde in Katzengröße, oder zumindest kleiner Ausführung und oft mit irgendwelchen Kostümen. So, wie die Hunde hier bis in die Nacht in lauten Einkaufsstraßen präsentiert werden, ist das Verhältnis zum Tier aber auch kein Wunder. Das da unten auf dem Foto sind tatsächlich Welpen und keine Stofftiere :/

Nach dem Park fuhr ich wieder zurück zum Hotel und da war immer noch dieses Closed-Schild ... bis mir auffiel, dass das Schild zu einem Jazz-Club gehört und als ich dann mal ein wenig um das Gebäude herum gelaufen bin, fand ich dann auch den richtigen Eingang. Schnell eingecheckt und endlich in so ein kleines Restaurant, wo nur um die 7 Personen reinpassen. Man sitzt dabei direkt an der Küche und guckt zu, wie das Essen zubereitet wird. Da ich nicht im Touristenviertel war, konnte keiner englisch und die Karte war nur auf japanisch. Man musste sich selber die Zutaten zusammenstellen, so viel hatte ich noch verstanden und dann kann ich, wie immer nur sagen: "ich weiß nicht, was ich da gegessen habe, aber es war gut".

Zum Tagesausklang ging es weiter ins Second-Hand-Szene-Viertel Shimo-Kitazawa und wenn ich die gekauften Sachen wirklich mal trage, bin ich definitiv Miss Crazy Pants, die Hosen sitzen hier ein wenig anders, aber ich liebe sie! 

Das war insgesamt wieder ein anstrengender Tag, mit viel herum Gesuche und Gelaufe durch verwirrende U-Bahnstationen und Gassen. Morgen bekomme ich dann hier im Hotel ein japanisches Frühstück und ich darf den Onsen-Bereich (japanisches Gemeinschaftsbad) mitbenutzen, die ganze Nacht. Dafür habe ich eine einseitige "Bedienungsanleitung" bekommen :)

 

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