Hongkong - Anreise und erster Tag

OK, was für ein Tag. Es ist jetzt (erst) 20:41, aber nach nur einer Stunde Schlaf und seit 6:00 Uhr morgens hier sein, soll es das erst einmal gewesen sein.

Die Hinreise war etwas anstrengend ... schon in Düsseldorf am Check In-Schalter von Air Berlin fing das Chaos an. Gleich mehrere Flüge wurden gleichzeitig eingecheckt, was eine schier endlos lange Schlange ergab und als ich endlich, endlich am Schalter stand, stürzte plötzlich das System ab. In Rom hatte Air Berlin dann Verspätung und so schafften wir, die umsteigen mussten, kaum unseren Anschlussflug nach Hongkong. Und zu guter Letzt funktionierte im Flugzeug von Cathay Pacific mein Screen nicht. Da ihn die Stewardessen nicht zum Laufen bringen konnten, musste ich einen Sitz aufrücken. Beim Film "Room", der unter anderem im Programm lief, kamen mir dann tatsächlich die Tränen ... (ich hatte zuvor noch einen Bericht auf WDR2 über diesen Film gehört und konnte es trotzdem nicht lassen ihn anzusehen).

 

Angekommen in Hongkong fand ich mein Hostel in Tsim Sha Tsui auf Anhieb. Allerdings weiß ich nicht, ob ich mich hier wohl fühle. Dieses riesige Gebäude ist ein "Little India" ohne Tageslicht in der Chungking Mansions. Man kann sich hier in dem Untergrundmarkt nicht bewegen, ohne dass man alle 5 Sekunden von jemanden angesprochen wird, der einen mit lediglich einer Visitenkarte in der Hand etwas verkaufen will. Auf jeder Etage sind ca. 4 Hotels und mein Zimmer ist so klein, dass ich kaum die Tür auf und zu bekomme und die Toilette ist gleichzeitig auch die Dusche. Alles hier ist feucht, da es auch keine Fenster gibt. Das Licht lasse ich zum Schlafen definitiv an, sonst bekomme ich Platzangst. Zwar sind die Inhaber echt nett, aber selbst die meinten, dass niemand bisher solange, wie ich eingecheckt hat.

 

Nach einer Dusche und einer Stunde Schlaf ging es um kurz nach 11 in die Stadt. Also zuerst bin ich mit der Fähre rüber nach Hongkong City gefahren und dann habe ich mich ein wenig ohne bestimmtes Ziel umgesehen. Es ist warm, kein Regen, aber ich glaube, wie für Hongkong typisch ist die Luft, naja ... etwas feucht. An die Gerüche überall muss ich mich auch definitiv noch gewöhnen. Die Stadt an sich, überzeugt mich jetzt noch nicht. Ich werde wohl lieber morgen nach Lantau Island fahren, um den Tian Tan Buddha zu besuchen. 

Mein Zimmer der Hölle :)

Und der erste Tag in der Stadt

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Zweiter Tag - Lantau Island

Heute war ein schöner und anstrengender Tag. Ich komme nur nicht mit der Zeitumstellung klar, deswegen ging es recht spät los. Und jetzt sitze ich wieder hellwach im Hotelzimmer, obwohl ich eben noch total fertig war. Wie auch immer... Nach einem überhaupt nicht schmeckendem Kaffee ging es für mich morgens direkt mit der Bahn nach Lantau Island, um den "Großen Buddha" zu sehen. Bei meiner Ankunft, mit den Bildern einer schönen Insel im Kopf, war ich allerdings erst einmal schockiert. Die Haltestelle Tsung Chung liegt direkt an einer Outlet Mall und rundherum sind nur riesige Hochhäuser. So hatte ich mir das nicht vorgestellt! Der Weg an der Mall vorbei führte allerdings direkt zu einer Seilbahn und da wurde mir klar -zum Tian Tan Buddha muss man noch ein Stück fahren.

 

Die Seilbahn war (natürlich genau heute) out of order und auf einem Schild wurde auf Busse verwiesen. Die geführte Fahrt, die ich mir daraufhin ausgesucht hatte, konnte ich nicht finden, was im nachhinein betrachtet auch gut so war. Ich nahm also irgendeinen Reisebus auf dem "Big Buddha" stand und dieser war trotz Wochenendzuschlag noch recht günstig - ca. 3 Euro, während die andere Fahrt über 30 Euro gekostet hätte.

 

Oben auf dem Berg angekommen, war es trotz touristischem Hochbetrieb recht schön. Kühe liefen zwischen den Menschenmassen herum und Hunde schliefen wohlgenährt am Rand. Nicht so, wie in der Stadt, wo mir die Straßenhunde echt leid tun. Eigentlich auch die, die einen Besitzer haben, weil Gassi gehen in der Großstadt bedeutet, sich in einen wirklich kleinen Auslauf zu setzen. Aber zurück zum Buddha und zum Tempel. Es hat mir gefallen!

 

Abseits des Betriebes, noch an Ruinen einer Jugendherberge vorbei sind mir dann Wanderwege aufgefallen und ich nahm einen 5,5 km Abstieg ins Tal. Ich war ganz alleine und fühlte mich irgendwie ein wenig in die Zeit zurück versetzt, als ich auf dem Jakobsweg war. Wenn man sich dem Meer nähert und das tat ich nach fast 3 Wochen endlich, wird die Vegetation und der Geruch ganz anders. Der Duft von Nadelwald und der salzige Geruch des Meers. Und so auch heute, allerdings innerhalb von 2 Stunden. Oben noch Steine, weiter unten Tannennadeln im Sand. Allerdings lief ich unten noch ein Stündchen an der Straße entlang, bis die Strände und die, doch recht netten und total im Kontrast zu den in der Stadt stehenden Häuser auftauchten.

 

Als es sich abends langsam zu zog und dunkler wurde, suchte ich einen Bus auf und fuhr zurück zur Bahnhaltestelle. (Der Linienbus kostet sogar nur 1 Euro). In der Mall aß ich noch zu Abend und machte mich anschließend wieder auf nach Hongkong.

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Verregneter dritter Tag & Aberdeen

Gestern fing der Tag mit Regen an und hörte mit Regen auf. Ich dachte, ich könnte ihm trotzen und kaufte mir sogar einen Poncho, aber schon auf der Suche nach dem ersten Ort, Tai Hang (ein angeblich schönes Viertel) habe ich auch schon das erste Mal aufgegeben. Alles war einfach nur nass. Mein Rucksack, meine Hose und vor allem meine Füße. Mittags habe ich mich dann auch schon wieder ins Bett gelegt und geschlafen. Nachmittags zweiter Versuch. Und es hat wirklich mal aufgehört zu regnen. Also habe ich mir das Viertel um mein Hostel herum angesehen und einen ganz netten Markt gefunden. Manchmal wusste ich allerdings nicht, ob das für Menschen oder als Fischfutter gedacht ist... Danach bin ich hoch in den Nord-Westen gefahren, um einen Heritage Trail zu gehen, aber als ich aus der U-Bahn Station kam, goss es wieder, wie aus Eimern und es war plötzlich richtig dunkel. Ich wollte mich erneut nicht abschrecken lassen, aber nach nur ein paar Metern aus der Metro heraus und auf der Suche nach dem Anfang des Weges, war ich wieder sofort komplett nass. Also habe ich auch wieder aufgegeben und bin zurück ins Zentrum gefahren. Bin kurz noch über den Temple Street Night Market geschlendert (diesmal mit neu gekauftem Regenschirm) und zurück ins Hostel. Dort saß ich dann total unzufrieden in meinem kleinen Raum. So hatte ich mir ein HoStel nicht vorgestellt! Ich wollte eins mit einem Aufenthaltsraum, in dem man auch mal mit anderen zusammen sitzen kann und kein Gefängnis.

 

Neuer Tag - neuer Anlauf

Eigentlich hatte ich fest geplant heute wandern zu gehen, auf dem Dragon's Back, aber die Wetterlage war mir dann doch zu heikel und ich werde das auf das Wochenende verschieben. Ich fuhr stattdessen in den Süden Hong Kongs, nach Aberdeen. Allein die öffentliche Busfahrt dorthin war schon ein großes Spektakel. Ich saß ganz vorne, oben im Doppeldecker und beobachtete das Schauspiel auf den Straßen. Überall Autos, Busse und Taxen von allen Seiten und jeder zog einfach auf die Spuren und nach ihnen die Sintflut... Dass da nicht mehr Unfälle passieren!? An der Promenade in Aberdeen angekommen, war ich nicht ganz so überzeugt. Ich nahm eine der vielen Bootstouren wahr, für einen überteuerten Preis, weil ich das Boot wohl für mich alleine hatte. Ich hatte oben noch 18 HK$ und verstanden und nochmal extra nachgefragt, aber im Boot wollte er dann 80HK$ (ca. 9 €). Wäre ich mal der penetranten Dame für 22 HK$ gefolgt. Wie auch immer, die Bootstour führte mich ca. eine halbe Stunde durch den Hafen und zwischendurch nahmen wir Fischer von den Booten mit. Danach lief ich noch ein wenig umher und fand einen wirklich interessanten Tempel an einem Berg, der sich in mehrere kleine Tempel aufteilte. In kleinen Läden und in einem unterirdischen Markt gab es für mich neue (und vor sich hin vegetierende) Lebensmittel. Das Getränk, weiter unten in den Bildern hat, oh Wunder, nicht geschmeckt. Ich glaube, auch wenn "Basilikum Samen" drauf steht, waren das eher Froscheier. Nach ein paar Stunden Aufenthalt fuhr ich zurück zum Zentrum und suchte noch einmal, den nicht gesehen ersten Ort von gestern auf, aß japanisch zu Abend und später noch ein Matcha-Eis.

 

Morgen geht es früh raus zu einer Bootstour, die mir gerade bestätigt wurde und ich werde (hoffentlich) pinke Delphine sehen.

 

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Fünfter Tag - Dolphin Watch & Tai O

Heute war wieder ein wunderbarer Tag. Die erste Hälfte verbrachte ich auf dem Meer vor der Insel Lantau und die andere Hälfte auf der Insel Lantau, in dem Fischerdorf Tai O.

 

Wir, ca. 15 Touristen, wurden morgens von der Dolphin Watch Organisation, nur 2 Minuten von meinem Hotel entfernt, abgeholt und mit dem Bus zum Boot nach Lantau Island gebracht. Es war nicht sicher, ob wir die kleine verbliebene Delphin Gruppe heute sehen würden, aber wir hatten Glück! Und da ich danach sowie schon auf der Insel Lantau war, bin ich geblieben und nicht mit dem Bus zurück nach Hong Kong Kowloon gefahren. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ging es für mich also komplett auf die andere Seite Lantaus nach Tai O. Das Fischerdorf ist an der Küste auf Stelzen gebaut und die Menschen leben dort heute noch so.

 

Abends habe ich mich dann doch mal an die chinesische Küche gewagt, in einem irgendwie leicht seltsam lustigen Restaurant. Die mochten auf jeden Fall Hunde ... ich habe aber sowie vegetarisch gegessen. Wan Tan mit Nudeln und es hat geschmeckt.

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Sechster Tag - Tram zum Victoria Peak

Heute ganz kurz. 

Heute ging es mit der Tram, ich glaube dem Touristen Highlight schlechthin, hoch zum Viktoria Peak.

Das hätte man sehen können ...

... das habe ich original so gesehen.

Und jeden Abend mein Highlight - mein Zimmer, bestehend aus einem Bett. Mehr nicht, wirklich nicht. Ich sitze gerade darauf.

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Siebter Tag - Lamma Island

Nach einem schönen gestrigen Tagesabschluss, mit einer ebenfalls allein reisenden Deutschen, ging es heute Morgen mit der Fähre nach Lamma Island. Dort habe ich den ganzen Tag verbracht und bin unter anderem einen 4 stündigen Rundweg gelaufen. Diese Insel ist auf jeden Fall interessant, da es zwischen Stränden, Dörfern, Wäldern und Bergen immer wieder Abschnitte gibt, in denen die Menschen zwischen Ruinen leben. Manchmal konnte ich auch gar nicht fest machen, ob da noch jemand wohnt oder nicht. Was mir gar nicht gefallen hat, ist allerdings der ganze Müll.

 

Zum Abendessen hatte ich am Ende das kälteste Bier, das ich je getrunken habe. Der Schaum war gefroren. Ich bin für mehr Biereis!

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Achter Tag - Dragon's Back

Auf meinem Weg zur geplanten Wanderroute heute, dämmerte es mir erst an der Bushaltestelle, dass ich nicht die einzige sein würde, die bei strahlendem Sonnenschein an einem Samstag den Dragon's Back bezwingen möchte. Noch glaubte ich allerdings, dass sich das auf dem Berg verlaufen würde ... Am Startpunkt angekommen, hielt ich es also wie bei einem Marathon - immer den Vordermann überholen, damit man schnell vorwärts kommt und sich frei kämpfen kann. So arbeitete ich mich eine Weile tatsächlich auch voran. Nur die Hoffnung, irgendwann mal ganz für mich sein zu können, musste ich aufgegeben.

 

Nach ca. einer Stunde war ich plötzlich zwischen einer Gruppe Chinanesen gefangen. Ich bin irgendwie in ihren Sog geraten und fiel in eine Art Trance. Ich lief also, wie ein Roboter mit ihnen in einer Reihe und machte brav jeden Stau mit und lies Gegenverkehr durch. Erst als ein Jogger sich an uns vorbeiquetschte und 2 Damen hinter mir es ihm gleich taten, wachte ich auf und hängte mich dran. Nach einer kurzen Überholaktion, wie ich es am Anfang ja auch getan hatte, war ich endlich wieder frei! Und ich konnte mein Tempo gehen, ohne dass jemand vor mir bei jedem Stein überlegen musste, wie er denn jetzt am besten darüber steigt ...

Am Ende des Weges lud ein Strand zum Verweilen ein und ich schlief ein wenig (und holte mir einen mächtigen Sonnenbrand).

 

Die Wanderung ging überraschend schnell und ich hatte noch den halben Tag zur Verfügung, den es galt irgendwie zu verplanen. Also fuhr ich wieder ins Zentrum zurück, zog mir schnell andere Schuhe im Hostel an und machte mich auf den Weg zum Bird Garden und Flower Market. Die Vögel in den kleinen Käfigen taten mir, wie erwartet schnell leid, der Blumenmarkt war wiederum ganz nett und ein weiterer Markt an einer Abzweigung ebenfalls. Da kam ich allerdings an einer Straße mit vielen Tierläden vorbei. Wie in Tokyo, die selben kleinen Plastikboxen mit Welpen drin, oder Tüten mit Fischen und viel zu viele Schildkröten in viel zu kleinen Terrarien. Ich verließ also auch diese Straße schnell wieder und probierte mal eine Dampfnudel, die es hier in Hongkong oft zu kaufen gibt. Es gab ausnahmsweise auch mal eine ohne Fleisch-, süße Bohnen- oder Süßkartoffelfüllung. Ich muss sagen, würde ich die Füllungen mögen, wäre diese Dampfnudel wahrscheinlich noch besser, aber ich fand sie auch so als Snack für zwischendurch gut.

 

Den Abend lies ich an der Promenade zu Hongkong ausklingen. Um 20:00 ist dort jeden Tag eine Licht- und Soundshow welche, als ich das erste mal dort war, durch den WWF abgesagt wurde. Hat sich auch echt nicht gelohnt einen zweiten Versuch zu starten und sich die anzusehen ... 

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Neunter Tag - Peng Chau

Heute war ich auf der netten, kleinen Insel Peng Chau und es war so heiß, dass ich mir jetzt endgültig das Gesicht verbrannt habe. Von Peng Chau bin ich rüber gesetzt nach Lantau Island an den Discovery Bay. Da gab es aber nichts zu entdecken, es war einfach nur ein hässlicher Strand vor einer reichen Wohngegend. Also habe ich mich schnell wieder auf den Weg zurück nach Hongkong City gemacht. Dort bin ich noch ein wenig herum gelaufen, unter anderem zum Garden of Stars. Morgen werde ich mir dann voraussichtlich die letzte Insel anschauen, Cheung Chau, bevor abends mein Flieger in die Heimat geht.

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Zehnter und letzter Tag - Cheung Chau

An meinem letzten Tag, bin ich auch zur letzten Insel rund um Hongkong gefahren - Cheung Chau. Bei meiner Ankunft fielen mir direkt, neben den vielen Booten, sehr viele Hunde auf, die an den unterschiedlichsten Orten eine Siesta zu halten schienen. Das gab der Insel zuerst etwas sehr idyllisch gemütliches. Ab mittags wurde es allerdings sehr voll und durch die Mengen an Fahrradverleihern, war es durch die dadurch resultierenden, vielen Fahrradfahrer leicht chaotisch.

 

Insgesamt war es auf Cheung Chau wieder sehr abwechslungsreich. Es gab Strände, Berge, Steine, Schlangen (eine große schlängelte sich an mir vorbei), Tempel und Märkte. Und zum Schluss probierte ich mich noch durch ein paar interessante Lebensmittel, zum Beispiel Mango im Teigmantel. Wobei ich die Konsistenz etwas gewöhnungsbedürftig fand, da der Teig kalt und sehr weich war. 

 

Nach diesem letzten anstrengenden Tag, ging mein Flug um 23:50 zurück in die Heimat. Jetzt brauche ich erst einmal Urlaub.

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